Zuletzt aktualisiert: 29. Februar 2020
Die Geschichte der Damenmode mit ihren prägenden Stilen und Schnittführungen reicht schon weit zurück. Große Modeepochen gibt es schon seit ein paar Jahrhunderten, doch die Mode für die bürgerliche Frau begann in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts.
Bis zu den 90er Jahren wurde das jeweilige Jahrzehnt von bestimmten Trends und Looks bestimmt, doch in den letzten knapp zwei Jahrzehnten ist unsere Mode beliebiger und vielfältiger geworden, viele Trends bestimmen die jeweilige Modesaison, zudem trägt frau heute, was ihr gefällt, ohne sich einem Modediktat zu unterwerfen. Man denke nur an Vintagemode, eben DIE Mode der vergangenen Jahrzehnte, die vor allem junge Frauen wieder gerne tragen.
Doch welche große Modestationen haben wir in den zurückliegenden knapp 100 Jahre erlebt?
Die 1920er Jahre: Charlestonkleider und Bubikopf
Mit den goldenen Zwanzigern nahm die Konfektionsmode für die Frau ihren Anfang. Geprägt war die damalige Bekleidung von der Befreiung des Korsetts. Lockere Flapperdresses mit tiefgelegter Taille sowie fransige Charlestonkleider prägen die Zeit, der Bubikopf wird die Frisur der modernen Frau.
Die 1930er Jahre: Kostüm und Marlenehose
Die Aufbruchstimmung der 1920er Jahre hielt nicht lange an. Die 1930er Jahre werden eines der härtesten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts mit dem 2. Weltkrieg, der 1939 beginnt.
Die Mode wird nun praktischer und uniformer, frau trägt mehr Kostüm und auch die weite Hose, die sogenannten Marlenehose (benannt nach ihrer berühmten Trägerin Marlene Dietrich), erlebt ihren modischen Aufstieg.
Die 1940er Jahre: Weltkrieg und verschiedene Modestile
Die 1940er Jahre blieben bis weit über die Mitte des Jahrzehnts vom 2. Weltkrieg und seinen Nachwirkungen beeinflusst. Daher entstand in den Anfangsjahren kein neuer Modetrend, schließlich konnte man froh sein, wenn man überhaupt etwas zum Anziehen hatte. Gegen Ende der des Jahrzehnts kamen zwei unterschiedliche Stile auf, einmal das schmale Etuikleid und der weit schwingende Petticoat, der stilweisend in den 1950er Jahren wurde.
Die 1950er Jahre: Rock ‘n’ Roll und Petticoats
Im Laufe der 1950er Jahre konnten sich die Menschen wieder einen bescheidenen Wohlstand aufbauen. Die neue Lebenslust drückte sich in der wilden Musik des aufkommenden Rock ‘n’ Rolls und in der neuen Weiblichkeit der Mode aus. Extrem figurbetonte Taille, weite knielange Röcke mit Petticoats darunter, Kostüme mit Schößchen und Nylonstrümpfe mit Naht bestimmten den Kleidungsstil.
Die 1960er Jahre: A-Linie und Minirock
DIE modische Revolution der Swinging Sixties ist der Minirock, von Mary Quant ins Modeleben gerufen. Weitere Trends sind androgyne kniekurze A-Kleider, kurze Jäckchen zum schmalen Rock, Pop-Art- und psychedelische Muster und konstruierte geometrische Schnitte von dem französischen Designer André Courrèges. Und das runde oder ovale Pillbox-Hütchen durfte bei vielen Looks ebenfalls nicht fehlen.
Die 1970er Jahre: Schlaghosen und Hippiemode
Die 1970er Jahre stellten modisch alles vorhergehende in den Schatten. Die aufkommende Hippie- und Flower-Power-Bewegung, die sich politisch engagierte und u. a. gegen den Krieg in Vietnam demonstrierte, bringt Schlaghosen, auffallende Blumenmuster, lange weite Kleider und Tuniken. Auch selbstgestrickte Kleidung wurde gern und oft getragen. Stirnband und lange Ketten sind die wichtigsten Accessoires der Zeit.
Die 1980er Jahre: Schulterpolster und Leggings
Viele haben die 1980er Jahre als Jahrzehnt mit der schlechtesten Mode in Erinnerung. Jacken, Blazer und sogar Blusen sowie T-Shirts mit dicken Schulterpolstern, Gürtel, Leggings und bunte Sneaker, die Looks sind aus heutiger Sicht schon gewöhnungsbedürftig. Dennoch erinnern sich mittlerweile viele gern an diese Zeit und ihre Kleidung zurück.
Die 1990er Jahre: Techno und Grunge-Look
In den 1990er Jahren begann die Mode allmählich damit, Trends zu wiederholen und es begann die Zeit der modischen Vielfalt. So wie die Jahrzehnte zuvor von neuen, einschneidenden Stilen geprägt waren, ist die Mode seitdem nicht mehr.
In jenem Jahrzehnt kam die Techno-Musik auf, die auch modische Zeichen mit Synthetikstoffen, leuchtenden Farben, bauchfreien Oberteilen und Plateauschuhen setzte. Ebenfalls ein Kind der 90er ist der Grunge-Look, der durch zerrissene Jeans und abgewetzte Jacken und Hemden geprägt ist.
Die Mode ab 2000
Wer sich an bestimmende Trends der letzten 16 Jahre erinnern will, wird wohl lange überlegen müssen. Das zeigt, dass die Mode vielfältig geworden ist und keine bestimmenden Stile und Schnittführungen mehr herausbringt wie beispielsweise noch die 1960er oder 1970er Jahre. Die letzten Jahre sind geprägt von der Digitalisierung der Schnelllebigkeit, auch was die Mode betrifft.
Modestile der vergangenen Jahrzehnte werden neu interpretiert und wild miteinander kombiniert, ganz im Sinne von Mix and Match. Die 2000er brachten aber auch neue Key Pieces heraus wie die Boyfriend Jeans, Skinny Jeans und Overknee-Stiefel. Was die Farben angeht, so ist Nude mittlerweile das neue Schwarz. Und die Jugend entwickelte ihren eigenen individuellen Modestil, man denke nur an die Hiphop-Mode mit ihren weiten Baggyhosen.
Der generelle Modetrend bewegt sich zu monochromen Kleidungsstücken in gedeckten Farben, leicht figurbetonten Schnitten bei Blazern, Damenkleidern und Mänteln.
Diese Mode wird gern kombiniert mit auffallenden Accessoires wie Statementketten, Sonnenbrillen, Overknees oder Nietengürtel.