Zuletzt aktualisiert: 8. April 2019
Wer kennt sie nicht, die schlichten Sommerschuhe aus Baumwolle oder Leinen mit der geflochtenen Sohle aus Hanf, Bast oder Jute und einer dünnen Gummisohle?
Für viele gehören sie zum Sommer wie Sonne, Urlaub, Strand, Süden und Meer.
Espadrilles: Anfänge als Arbeiterschuh in Katalonien
Der einfache und günstige Schuh stammt aus Südeuropa, genauer gesagt aus Katalanien, wo Espadrilles Espardenyes oder Alpargatas heißen. Sie waren dort vor ca. 100 Jahren Schuhe für Arbeiter, Fischer und Bauern und es gab sie ausschließlich in den Farben Schwarz und Weiß. Schwarze Espadrilles wurden im Alltag getragen, während die weißen an Sonn- und Festtagen zum Einsatz kamen.
In ihren Anfängen liefen die Träger und Trägerinnen von Espadrilles auf der blanken Jutesohle ohne schützende Gummischicht, sodass die Schuhe Nässe überhaupt nicht vertrugen. Als sie in den 1980er-Jahren ein Schuh für die Massen wurden, hatten die Sohlen schon eine Gummiverstärkung, was die Haltbarkeit von Espadrilles spürbar verlängerte.
Espadrilles in zahlreiche Varianten
Die klassischen einfarbigen Espadrilles aus Baumwolle gibt es in zahlreichen Farben. Richtige Fans der Stoffschuhe wollen Abwechslung und suchen regelmäßig nach Varianten.
Espadrilles aus bunten Stoffprints: Ob mit Streifen, Blumenmuster, Lippen- oder Leoprints – Espadrilles in lustigen und auffallenden Textildrucken machen im Sommer richtig gute Laune.
Espadrilles mit Pailletten: Espadrilles können auch ganz edel, mit Paillettenstickereien oder komplett aus Paillettenstoff. Das Glitzer-Modell ist somit für einen ungezwungenen Restaurantbesuch einsetzbar.
Espadrilles aus Spitze: Die Stoffschuhe sind ohnehin bei sommerlichen Temperaturen luftig, doch aus Spitzenstoff lassen sie noch mehr Luft an den Fuß und sehen sehr weiblich und zierlich aus. Ein idealer Espadrilla für zarte Sommerkleider.
Bestickte Espadrilles: Espadrilles mit Faden- und Perlenstickereien verleihen dem schlichten Schuh noch mehr Hippielook und passen ideal zu langen Maxikleidern.
Espadrilles in Schnittvarianten: Die klassischen Espadrilles sind flach und an der Ferse geschlossen, Abwandlungen gibt es mit offener Ferse in Form eines Sabots oder Pantoffels oder mit Fersenriemen in Form einer Sandalette. Besonders feminin und beinverlängernd wirken Espadrilles mit hohem Keilsabsatz und Bindebändern.
Espadrilles aus Leder: Hochwertiger und edler wird der Schuh aus Leder. Je nach Qualität lässt sich ein Espadrilla auch im Büro tragen. Denn der einstige Arbeiter-und Bauernschuh ist längst von internationalen Designern wie Miu Miu, Gucci, Valentino oder Manolo Blahnik entdeckt und entsprechend aufgestylt worden.
Feinstes Lamm- oder Veloursleder statt schlichtem Baumwoll- oder Leinentuch, dicke geflochtene Plateausohlen, raffinierte Fesselbänder zum Schnüren und Nietenverzierungen – das sind u. a. die modischen Details der Designer-Espadrilles. Natürlich fällt der Preis dementsprechend aus: Mindestens 150 Euro müssen für solche Schuhe bezahlt werden, bei einigen Modellen sogar deutlich mehr.
Allerdings kann man bei manchen dieser Ausführungen nicht mehr von einem klassischen Espadrilles-Schuh sprechen, so stark abgewandelt sind sie von der ursprünglichen Form.
(Bildquelle Artikelanfang: ©bondarillia #145693259 /Fotolia.com)