Zuletzt aktualisiert: 3. Juli 2024
Das Thema, wie lange man sein Baby stillen sollte, spaltet die Gemüter. Gar nicht stillen ist verpönt, schließlich enthält man seinem Kind wichtige Bestandteile der Muttermilch vor, die Kinder vom ersten Stillen an gut schützen.
Zu lange Stillen ist aber gesellschaftlich auch nicht gern gesehen. Im Schnitt wird ein Baby in Deutschland knapp sieben Monate von Muttermilch ernährt.
Muttermilch ist eine ganz besondere Mischung. Fast 90 Prozent beträgt der Wasseranteil. Dazu kommen Kohlenhydrate, Fette, Vitamine und Eiweiße. So ist das Baby gut genährt und rundum geschützt. Eine gute, erste Immunabwehr, die von der Mutter an das Kind weitergegeben wird.
Ein Trend, der vor einigen Jahren aus den USA nach Europa kam, zeigt, dass man Muttermilch auch noch anderweitig verwenden kann. Schon eine geringe Menge reicht aus, um aus Muttermilch Schmuckperlen herzustellen und daraus kann man dann Schmuckstücke kreieren. Details gibt es in den folgenden Zeilen.
Was genau ist Muttermilchschmuck?
Muttermilchschmuck ist die Kombination aus Perlen mit Fassungen aus Gold oder Silber. Dafür wird die Muttermilch mit speziellen Harzen zu Perlen geformt.
Das ist die Kurzversion. Doch Muttermilchschmuck ist so viel mehr. Muttermilch steht auch für innige Momente zwischen Mutter und Kind, für wundervolle Erinnerungen an die erste Phase des gemeinsamen Lebens. Dieser Schmuck trägt ein Stück Geschichte in sich, er ist Zeuge, dass es eine Zeit des absoluten, unbegrenzten Vertrauens zwischen Mutter und Kind gab.
Im Netz gibt es einige Hersteller, die anbieten, aus Muttermilch Schmuck zu fertigen. Man kann einfach die vorgegebene Menge Muttermilch einsenden. Doch leider dauert es oft mehrere Monate, bis das gewählte Schmuckstück fertig ist.
Muttermilchschmuck selber machen bringt einen deutlich schneller ans Ziel und ist zudem eine besondere Erfahrung. Auch mit wenig handwerklichem Geschick kann man so Schmuckstücke anfertigen, die noch an die heranwachsende Generation weitergegeben werden können.
Herstellung von Muttermilchschmuck
Mit jedem bestellten Do-it-yourself-Set erhält man eine detaillierte Anleitung, wie man Schritt für Schritt seine persönliche Perle kreiert. Neben den passenden Arbeitsutensilien enthält das Kit auch eine Mischung an bestimmten Harzen, die für die Festigkeit der Perle sorgen.
Nach rund sieben Tagen ist die Perle so weit ausgehärtet, sodass man sie in den Fassungen der ausgewählten Schmuckstücke befestigen kann. Die Qual der Wahl ist groß: Kettenanhänger, Ohrringe, Schmucksets, Perlen für Armbänder. Dazu noch die Auswahl an unterschiedlichen Stilrichtungen, von schlicht bis Strass besetzt oder mit zusätzlicher Symbolik.
Wie alt sollte die Milch sein und wie viel wird benötigt?
Zwischen 15 und 20 ml Muttermilch benötigt man etwa für eine Perle. Hier variieren die Angaben der diversen Anbieter. Ob man die Menge auf einmal abzweigt oder viele kleine Reste letztendlich miteinander vermengt, ist egal.
Man sollte jedoch zwei Dinge beachten: Zum einen verändert sich der Farbton der Muttermilch im Verlauf der Stillphase, da sich auch die Zusammensetzung der Milch verändert. Zum anderen müssen die kleinen, unterschiedlichen Mengen gründlich durchmischt werden, bevor man sie verwendet.
Das Alter der Milch spielt keine Rolle. Fühlt man sich etwa zu Beginn, gleich nach der Geburt gut ausgelastet und sieht zeitlich keine Möglichkeit, Muttermilchschmuck zu fertigen, kann man das auch auf später verschieben. Wichtig ist allerdings, dass man die Muttermilch in der Zwischenzeit einfriert.
Die Pflege von Muttermilchschmuck
Muttermilchperlen sind empfindliche Schmuckstücke. Man sollte sie niemals länger direktem Sonnenlicht aussetzen. Auch der Einfluss von Schweiß, Parfum oder Duschgel kann die Oberfläche verändern. Daher sollte man die Perlen vor dem Duschen oder dem Sport abnehmen.
Bei der Lagerung gilt zu beachten, dass Muttermilchperlen auch keine völlige Dunkelheit vertragen. Daher nie in einer geschlossenen Schachtel aufbewahren. Wird der Schmuck mal staubig oder schmutzig, einfach ein weiches Tuch verwenden.
Fazit
Die Zeit, als die Kinder noch klein waren, kann niemand zurückbringen. Wenn man aber rund 15 Jahre später seinem bockigen Teenager gegenübersteht, kann ein Blick auf das Erinnerungsstück der ersten, innigen Phase einem die nötige Ruhe geben.
(Bildquelle Artikelanfang: © Xavier Mouton Photographie /Unsplash)