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Wer gerne shoppen geht, braucht Platz im Kleiderschrank: Mit diesen Methoden klappt es

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3 Methoden zum Kleider ausmisten

Jetzt zur neuen Modesaison Herbst/Winter 2017/18 braucht unser Kleiderschrank wieder etwas Luft für neue Kleidungsstücke.

Doch bevor Sie für mehr Platz unmotiviert ein paar Teile ausmisten, könnten Sie genauso gut Ihren Schrank einer kompletten “Verjüngungskur” unterziehen, was heißt, alles aussortieren, was Sie nicht mehr anziehen wollen, was Ihnen nicht mehr gefällt oder was abgetragen ist bzw. Ihnen nicht mehr passt.

Sie schaffen sich damit einen neuen Blick fürs Wesentliche, der nicht mehr von einer allzu großen Fülle an Klamotten versperrt wird. Denn meistens ist es doch so, wir haben einfach zu viele Sachen zum Anziehen, obwohl unser Gefühl uns sagt, wir haben nichts.

Sobald Sie diesen Frust spüren, hilft nur ein radikaler Schnitt bzw. eine große Aufräum- und Ausmistungsaktion.

Doch wie geht man dabei am besten und effektivsten vor? Wenz.de hat in einer sehr ausführlichen Übersicht drei Aufräummethoden vorgestellt und miteinander verglichen. Ich werde in diesem Beitrag diese Methoden etwas knapper erläutern.

Aufräummethode Nr. 1: Kleiderschrank entmisten mit der 3-Kisten-Methode

Diese Methode war mich schon geläufig. Sie ist sehr einfach: Sie brauchen drei Kisten oder 3 große Taschen bzw. Müllsäcke, die Sie unterschiedlich beschriften und befüllen.

In die erste Kiste (beschriftet mit “Behalten”) kommen Kleider, die Sie behalten wollen, in die zweite (beschriftet mit “Brauchbar”)  Kleider, die “brauchbar” sind und in die dritte (beschriftet mit “Wegwerfen”) Kleidung, die Sie wegwerfen wollen.

Kleidungsstücke, die in die zweite Kiste wandern, können Sie nach der Aufräumaktion entweder an Freunde weiterverschenken, auf Flohmärken weiterverkaufen oder auch spenden.

Falls in die dritte Kiste zu wenig Kleider wandern, sollten Sie sich wirklich bei jedem  Stück, das Sie Ihrem Schrank entnehmen, fragen, ob Sie es noch tragen wollen, ob es Ihnen noch passt und vor allem wann Sie es zum letzten Mal angezogen haben. Liegt dies schon über ein Jahr zurück, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Sie das Teil nicht wieder anziehen. Dann kann es endgültig in Kiste Nr. 2 oder Nr. 3.

Tipps:

  • Diese Aufräummethode können Sie entspannt über mehrere Tage für unterschiedliche Bereiche wie Wäschekommode, Schuhschrank, Garderobe und Kleiderschrank durchführen, oder auch an einem Tag erledigen, gerade so wie es Ihre Zeit oder Ihre Tatkraft zulässt.
  • Um nicht wieder in alte Verhaltens- und Sammelmuster zurückzufallen, sollten Sie die “Brauchbar”-Kiste recht schnell entsorgen, im Sinne von Verkaufen, Spenden, Verschenken. Bleibt diese mehrere Wochen in der Wohnung, besteht die Gefahr, dass Sie diese Kleider doch wieder in Ihren Kleiderschrank hängen bzw. legen.
  • Es ist schon sehr viel an Selbstdisziplin nötig, um mit der 3-Kisten-Methode dauerhaft zu entmisten, doch wenn Sie erst einmal einen Anfang finden, sich strukturiert vorarbeiten und Ihren Kleiderschrank sichtbar leeren wollen, werden Sie Ihr Ziel erreichen.

Aufräummethode Nr. 2: Kleiderschrank entmisten mit der KonMari-Methode

Die zweite Aufräummethode ist nach der japanischen Aufräumexpertin Marie Kondo bezeichnet, die mit Ihrem Bestsellerbuch “Magic Cleaning” bekannt wurde und von der Times zu den 100 einflussreichsten Menschen der Welt gezählt wird.

Kondos Ansatz geht tiefer als der der 3-Kisten-Aufräummethode. Ihrer Ansicht nach führt der Weg zu innerer Ordnung und tiefem Glück nur über eine ordentliche Wohnung, deren Einrichtung minimalistisch ausgerichtet sein soll.

Nach dem Motto “Entsorge alles, was dir keine Freude bereitet” sollen der Reihe nach

  • Pullis, Shirts, Tops und Blusen
  • Hosen und Röcke
  • Kleider
  • Unterwäsche und Socken
  • Jacken und Mäntel
  • Sportbekleidung
  • Taschen und Rucksäcke
  • Hüte, Mützen und Gürtel
  • Schmuck und Uhren
  • Schuhe

aussortiert werden. Kondo empfiehlt, mit den Kleidungsstücken zu beginnen, die Ihnen am wenigsten bedeuten. Ob Sie diese Anordnung so streng befolgen müssen, sei dahin gestellt, wichtig ist, dass Sie sich für die Aufräumaktion ausgiebig Zeit nehmen, sich dabei nicht stören lassen und auch wirklich anfangen.

Gehen Sie am besten so vor:

Legen Sie Ihre ganze Kleidung auf einen Haufen und beginnen beim Aussortieren mit einer Kategorie, beispielsweise mit Oberteilen. Nehmen Sie jedes Stück in die Hand und fragen Sie sich, ob Sie das Teil glücklich macht und ob Sie es noch brauchen. Bejahen Sie beide Fragen, bleibt das Stück bei Ihnen, bei Nein sollte das Teil bedingungslos in die Mülltonne wandern.

Sind Sie mit den Oberteilen fertig, geht es zur nächsten Kategorie, bis Sie Ihre ganzen Kleider, Accessoires und Schuhe endgültig kontrolliert und ausgemistet haben.

Der Vorteil der strengen und strukturierten KonMari-Methode liegt auf der Hand: Der Kleiderschrank wird übersichtlich, die drastische Aufräumaktion hinterlässt ihre Spuren auch bei den nächsten Shoppingtouren. Denn Sie werden sich jedes Mal fragen, ob Sie das neue Kleidungsstück wirklich benötigen.

Auf der anderen Seite verlangt KonMari sehr viel Selbstdisiziplin und Motivation, die nicht jede von uns aufbringen kann.

Tipps:

  • Diese Vorgehensweise des Kleiderausmistens ist schon sehr radikal und damit nicht jedermanns Sache. Wer die aussortierte Kleidung aus Gründen der Nachhaltigkeit nicht wegwerfen will, kann sie auch verschenken, spenden oder günstig verkaufen, so wie bei der 3-Kisten-Methode. Nur richtig verschlissene oder löchrige Kleidung kann in den Müll.
  • Das Glücksgefühl lässt sich sicherlich nicht auf jedes Kleidungsstück anwenden, denn wer hat schon eine große emotionale Bindung zu Strümpfen oder Socken? Dennoch braucht man sie, daher sollten Sie diese Gebrauchskleidung reduzieren, wenn Sie zu viel davon haben.
  • Um einen ordentlichen und übersichtlichen Kleiderschrank genießen zu können, müssen Sie nicht unbedingt alle KonMari-Regel befolgen, Hauptsache ist, dass Sie durch diese Aufräum-Methode bewusster einkaufen und von Zeit zu Zeit nicht mehr getragene Kleidung aussortieren.

Aufräummethode Nr. 3: Kleiderschrank entmisten mit der 5S-Methode

Die 5-S-Methode kommt wie die von KonMari aus Japan und hat den Ursprung in einer Idee aus dem Toyota-Produktionssystem. Doch sie lässt sich außer in der Arbeitsgestaltung auch für private Ordnung in der Wohnung oder im Kleiderschrank anwenden.

Die Bezeichnung leitet sich von den 5 japanischen Begriffen ab, die die einzelnen Schritte benennen, im deutschen Sprachgebrauch hat sich die Bezeichnung 5-A durchgesetzt.

  • Seiri – Separieren / Aussortieren
  • Seiton – Sortieren / Aufräumen
  • Seiso – Säubern / Arbeitsplatzsauberkeit
  • Seiketsu – Standards / Anordnung zur Regel machen
  • Shitsuke – Selbstdisziplin / Alle Punkte einhalten

Im ersten Schritt, dem Aussortieren, sollten Sie alle Kleidung aus dem Schrank nehmen und jedes Stück entsorgen, was Sie nicht mehr anziehen wollen, was verschlissen ist oder Ihnen nicht mehr passt. Was mit den aussortierten Kleidern passiert, bleibt jedem selbst überlassen.

Im zweiten Schritt, dem Aufräumen, sollten Sie sich ein neues Ordnungssystem für den Kleiderschrank überlegen, um dauerhaft eine aufgeräumte und übersichtliche Garderobe vorzufinden. Nützlich sind dafür Körbe, Schubladeneinsätze, Organiser für Schals und Gürtelhalter. Mit diesen Helfern lassen sich besonders kleinteilige Dinge wie Unterwäsche, Strümpfe, Socken und Handschuhe klar sortieren.

Der dritte Schritt verlangt das Säubern, also das Reinigen des Kleiderschranks, was im leeren Zustand besonders gut geht.

Im vierten Schritt, Standards benannt, sollten Sie Fotos machen, wenn das für Sie perfekte Ordnungssystem in Ihrem Kleiderschrank umgesetzt wurde. Die Bilder hängen Sie am besten an die Schrankinnentür, um immer wieder an den Idealzustand erinnert zu werden. Sie sind Ansporn, den Schrank regelmäßig aufzuräumen.

Im fünften und letzten Schritt, der Selbstdisziplin, sollten Sie daran erinnert werden, dieses neue Ordnungssystem am Leben zu halten, Kleidungsstücke von nun an an ihren richtigen Platz zu legen und nicht mehr getragene Kleidung zügig auszusortieren. Nur so brauchen Sie nie mehr eine große Aufräumaktion zu starten, ein ständiges Kleiderschrank-Chaos gehört der Vergangenheit an.

Tipps:

  • Auch wenn als dritter Schritt in dieser Aufräummethode das Säubern folgt, ist es in der Praxis sinnvoller, diese Aufgabe im zweiten Schritt durchzuführen und dann mit dem ursprünglich zweiten Schritt, dem Aufräumen weiterzumachen.
  • Die 5-S-Methode erfordert eine große Selbstdisziplin, es geht hierbei hauptsächlich um das Einführen einer neuen Grundordnung. Um mit diesem System dauerhaft erfolgreich zu sein, sollten Sie hochmotiviert und mit einem großen Willen zur Veränderung an die Neugestaltung Ihres Kleiderschranks herangehen.

Fazit

Welches System ist nun das beste? Diese Frage lässt sich schwer oder auch gar nicht beantworten, da jeder ein anderes Ziel und einen anderen Idealzustand vor Augen hat.

Wer gerne nach minimalistischen Prinzipien lebt, wird Gefallen an der KonMari-Methode finden, wer seinen Kleiderschrank entmisten und ordentlich aufräumen will, wird mit der 5-S- oder der 3-Kisten-Methode besser beraten sein.

(Bildquelle Artikelanfang: © Toltemara # 152367052/Fotolia.com)

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