Zuletzt aktualisiert: 3. Juli 2024
In der Modebranche macht sich gerade eine Trendwende bemerkbar.
Immer mehr Frauen und Männer achten beim Kleidungskauf auf eine nachhaltige Produktion und eine natürliche Materialqualität.
Wer sein Outfit bewusst zusammenstellt, tut dies mit einem guten Gewissen, denn dass gerade die Modebranche zu den großen Umweltsündern gehört, ist leider eine unleugbare Tatsache.
In Massen produzierte Kleidung aus Fernost verschwendet nicht nur wertvolle Ressourcen, sondern auch die verwendeten Farben und Chemikalien sind nicht ohne. Es lohnt sich deshalb ein strenger Blick auf das Etikett und eine rigorose Auslese zugunsten einer nachhaltigen Qualität.
Nachhaltig kleiden – wie geht das?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, beim Kleidungskauf auf Nachhaltigkeit zu achten. Die einfachste ist der Verzicht auf einen Neukauf und das Zurückgreifen auf bereits vorhandene Klamotten.
Wer gut mit Nähmaschine, Nadel und Faden umgehen kann, repariert seine kaputte Kleidung oder schneidert sie um. Das lässt sich aber nicht immer so einfach realisieren, schließlich sorgt der Verschleiß dafür, dass wir hin und wieder etwas Neues brauchen.
Und genau hier setzt das nachhaltige Denken an, denn wer beim Erwerb neuer Kleidung auf einige wichtige Dinge achtet, tut sich und der Umwelt etwas Gutes.
Nachhaltige Mode zu finden, ist heute einfacher denn je. Verschiedene Label führen bereits Produkte aus ökologisch erzeugter Baumwolle und Recyclingmaterialien in ihrem Sortiment.
Bei der Erzeugung von Bio-Baumwolle kommen zum Beispiel keine chemischen Mittel zum Einsatz. Bio-Wolle stammt hingegen von Schafen aus ökologischer Haltung. Auch beim Anbau von Bio-Leinen verzichtet der Landwirt auf die Verwendung von Kunstdünger, Pestiziden und Gentechnik.
Vielen Menschen unbekannt ist Lyocell. Dieser leichte, seidenartige Stoff besteht aus Holz und ist biologisch abbaubar. Manche Kleidungsstücke sind aber auch aus recyceltem Plastik gefertigt und somit eine umweltverträgliche Alternative zu allen anderen synthetischen Stoffen.
Es gibt aber noch weitere Tricks für ein nachhaltiges Handeln im Sinne von Fair Fashion. Dazu gehört auch das Waschverhalten. Wer seine Kleidung weniger oft wäscht, spart nicht nur Waschmittel, Energie und Wasser, sondern die Anziehsachen behalten auch besser ihre Form und lassen sich somit über einen längeren Zeitraum hinweg tragen.
Die Sache mit dem Mikroplastik
Es gibt zwar heutzutage ein besonders großes Angebot an nachhaltiger Mode, dafür kommen aber auch immer wieder neue Innovationen auf den Markt, die der Natur sehr schaden.
Dazu gehören viele der High-Tech-Funktionskleidungsstücke. Zahlreiche der atmungsaktiven und zugleich wasserabweisenden Outdoor-Modelle bestehen aus modernen Kunstfasern und sind zusätzlich imprägniert. Vor allem beim Waschen verliert Funktionskleidung winzige Plastikpartikel.
Diese schwimmen dann irgendwann im Meer und belasten die dortige Flora und Fauna. Die Weltnaturschutzunion stellte fest, dass knapp 35 Prozent des Mikroplastiks in den Weltmeeren von synthetischer Kleidung stammt. Fleece-Stoffe verlieren besonders viele Mikroplastikteile.
Zu den kritischen Stoffen gehören zum Beispiel Polyester, Elasthan und Polyamid. Die modernen Kläranlagen sind nicht dazu in der Lage, sämtliche Partikel herauszufiltern.
Natürlichen Fasern wie Tencel, Seide, Schafwolle, Leinen, Hanf oder Bio-Baumwolle ist deshalb der Vortritt zu geben. Alternativ dazu gibt es spezielle Waschbeutel, die den Eintrag in das Wasser minimieren.
Fazit: Mit sparsamem Waschen und dem Kauf nachhaltiger Kleidung kann jeder dazu beitragen, die Umwelt zu schützen. Anstatt jedem kurzlebigen Trend hinterherzulaufen, ist es sinnvoller, robuste Mode zu erwerben, die sich möglichst lange nutzen lässt.