Zuletzt aktualisiert: 22. Januar 2024
Sommerkleidung soll leicht, luftdurchlässig, feuchtigkeitsregulierend und im besten Fall kühlend sein. Denn wer will in der Sommerhitze unnötig schwitzen und dementsprechend auch riechen? Daher meine Empfehlung: Im Sommer (und am besten darüber hinaus) auf Kleidung aus reiner Synthetik wie z. B. Polyester verzichten.
Noch besser ist es natürlich, grüne, d. h. ökologisch und fair produzierte Kleidung zu tragen, denn damit tut man zuerst einmal etwas für sich, da die Textilien nicht mit chemischen Substanzen behandelt wurden und man sorgt auch dafür, dass die Umwelt sowie deren Ressourcen geschont und die Menschen, die die Mode herstellen, nicht ausgebeutet werden.
Welche Fasern sind nun besonders angenehm für heiße Tage? Hier eine kleine Auswahl.
Seide
Die Faser aus den Kokons der Seidenraupe ist prädestiniert für den Sommer, denn kaum ein Textil liegt leichter und kühler auf der Haut. Seide trägt sich so angenehm, dass man selbst bei sehr hohen Temperaturen ein Kleidungsstück mit langen Ärmeln tragen kann, ohne darin zu schwitzen.
Ein kleiner Nachteil hat Seide aber auch, denn sie gehört zu den teureren Textilfasern. Außerdem ist sie nicht so strapazierfähig wie beispielsweise Baumwolle.
Wer darauf Wert legt, dass das gekaufte Kleidungsstück aus Seide ohne das Abtöten der Seidenraupen im Kokon produziert wurde, sollte nach Ahisma-Seide fragen.
Baumwolle
Baumwolle gehört zu den Lieblingsfasern der Deutschen. Vor allem die Herrenmode für den Sommer besteht aus Baumwolle, und das aus guten Grund. Sie trägt sich angenehm auf der Haut, ist atmungsaktiv, nimmt Feuchtigkeit auf und wird sehr gut von Textilallergikern vertragen. Sie lässt sich auch unkomplizierter pflegen als Seide.
Baumwolle kann sehr robust gewebt, aber auch hochwertig veredelt werden, man denke nur an zarten Batist oder glänzenden Baumwollsatin. Mittlerweile gibt es auch viele Kleidungsstücke, die aus Bio-Baumwolle hergestellt werden.
Hanf
Hanf gehört neben Flachs zu den ältesten Industriepflanzen. Schon drei Jahrtausende vor Christus wurden u. a. in China Textilien aus Hanf hergestellt.
Im Spätmittelalter und im 17. Jahrhundert wurden im Deutschen Reich aus Hanf vor allem Segeltuche, Säcke und kräftige Seile produziert.
Seit einigen Jahren hat die grüne Modebranche Hanf als Textilfaser neu entdeckt. Und das zu Recht, denn die Faser ist angenehm kühlend, feuchtigkeitsregulierend, staubabweisend, antimikrobiell und sie schützt vor UV-Strahlen.
Leinen
Eine ebenfalls alte Textilfaser ist Leinen, gewonnen aus einer der bedeutendsten Kulturpflanzen, Flachs. Die Leinenfaser ist recht grob, sodass sie sich vor allem für Hosen, Röcke und rustikale Blusen als Kleidungsstücke eignet. Leinen ist extrem reißfest, schmutz- und geruchsabweisend, gut hautverträglich und feuchtigkeitsregulierend.
Ihr großer Nachteil: Reines Leinen knittert sehr stark, auch wenn viele dies als Qualitätsmerkmal bewerten. Wichtige Informationen zur Leinenpflege finden Sie im Magazin von Alpenwelt Versand.
Bambus
Textilien aus Bambus sind noch nicht allzu weit vorgedrungen in unserer Konfektionsmode. Doch wer im Internet nach Online-Shops mit Kleidung aus Bambus sucht, wird schnell fündig.
Ich selbst habe mir im vergangenen Jahr ein Bambus-Shirt zugelegt, hauptsächlich aus Neugier, um zu sehen, wie sich Bambus als Textilfaser anfühlt. Und ich war angenehm überrascht: Die Faser ist sehr weich, temperatur- und feuchtigkeitsregulierend. Sie lässt sich bei 30° in der Waschmaschine auch einfach pflegen. Und ich finde, Bambus fühlt sich so ähnlich an wie Seide.
Zwar ist das Shirt nicht aus 100% Bambus, sondern besteht aus 70% Bambus und 30% Baumwolle.
Tencel®
Bei Tencel® handelt es sich um die markengeschützte Lyocell-Faser, die von der Firma Lenzing aus Österreich produziert wird, daher auch das Registered-Zeichen hinter dem Namen.
Als Rohstoff der Tencel®-Faser dient der Eukalyptus-Baum von nachhaltig bewirtschafteten Plantagen. Tencel® weist als besondere positive Eigenschaften Atmungsaktivität, Reißfestigkeit und Feuchtigkeitsregulierung auf.
Viskose
Viskose gehört zu meinen Lieblingsfasern, denn die daraus genähten Textilien liegen sehr angenehm auf der Haut (fast wie Seide), lassen sich gut pflegen und haben einen schönen Fall.
Viskose wird aus der Zellulose von verschiedenen Hölzern wie Buche, Fichte und Eukalyptus gewonnen, der Verarbeitungsprozess bis zur Fasergewinnung gestaltet sich sehr aufwändig.
Wolle/Cool Wool
Als letztes will ich noch Wolle als eine der idealen Sommerfasern vorstellen, auch wenn so manche bei Wolle eher an warme Winterpullis und -mäntel denkt.
Doch auch Schurwolle lässt sich im Sommer tragen, sogenannte Cool Wool aus extrafeiner Merinowolle macht es möglich. Die leichte Sommerwolle verfügt über ein angenehmes Tragegefühl, denn sie besitzt ein sogenanntes Wärmerückhaltevermögen und kann sehr viel Feuchtigkeit aufnehmen, bis zu einem Drittel ihres Eigengewichtes.
(Bildquelle Artikelanfang: ©Ivan Kurmyshov #111505345/Fotolia.com)
7 Gedanken zu „Die besten Stoffe für den Sommer: Seide, Baumwolle, Viskose und Co.“