Zuletzt aktualisiert: 19. Juli 2023
Aus der Modebranche gehen einige Begriffe gerade in der heutigen Zeit ziemlich viral. Da sollte man meinen, jeder wüsste was hinter Bezeichnungen wie Vintage, Retro oder Second Hand steht.
Klar, ein jeder modebewusstere Mensch hat die Begriffe schon einmal gehört. Aber die genaue Definition ist nur wenigen bekannt. Und wo liegt eigentlich die Grenze zwischen Vintage, Retro und Second Hand?
Vintage – wie erlesen
Kaum eine Bezeichnung wird aktuell so oft verwendet wie Vintage, vor allem in der Modeszene werfen Designer gern mit dem Begriff um sich.
Die wahre Bedeutung dahinter ist aber nur wenigen bekannt. Tatsächlich hat die Vokabel „vintage“ ihren Ursprung – wie sollte es auch anders sein – im englischsprachigen Raum.
Die Vokabel bedeutet so viel wie erlesen oder altehrwürdig und wurde beim Prozess der Weinlese verwendet. Der älteste Wein war stets der beste Wein – und damit ziemlich „vintage“.
Umgewandelt auf die Mode wird der Begriff auf Kreationen aus älteren Modekollektionen angewandt. Dabei muss es sich nicht zwingend um gebrauchte – Second Hand – Mode handeln. Auch neue, ungenutzte Restbestände aus Lagern werden als Vintage bezeichnet, wenn sie in den letzten Jahren oder Jahrzehnten angefertigt wurden.
In jedem Fall war die Mode zu ihrer Zeit ziemlich im Trend – und damit ziemlich „vintage“.
Secondhand – wie benutzt
Vintage-Mode kann also neu oder gebraucht sein. Bei Second Hand ist der Fall hingegen klar. Hierunter fällt gebrauchte Mode, die bereits mindestens einmalig getragen wurde.
So kann ein Vintagekleid Second-Hand-Mode sein, umgekehrt muss das aber nicht der Fall sein.
Früher galt gebrauchte Kleidung als nutzlos und wurde daher an die ärmere Untersicht verteilt. Das ist heutzutage nicht mehr der Fall.
In nahezu allen größeren Städten bieten Second-Hand-Shops getragene Mode auch für die Mittelschicht an. Im Sortiment der Shops landet auch so manche kostbare Rarität, die anderswo aussortiert wurde.
Retro – wie neu
Die klare Abgrenzung zwischen Vintage und Retro liegt im Alter der Ware. Wie bereits beschrieben ist Vintage-Mode definitiv aus einer älteren Produktion.
Bei Retro-Mode handelt es sich hingegen um neue Ware, die lediglich einen alten Modestil kopiert. So kann Retro-Mode aussehen wie eine Schlaghose aus den 70er-Jahren, gefertigt wurde sie jedoch gerade erst.
Es ist daher äußerst selten, dass aktuelle Retro-Mode im Second-Hand-Shop zu finden ist. Das ist nur dann der Fall, wenn das Retro-Shirt oder die Retro-Hose bereits vor längerer Zeit produziert wurde. Der Begriff Retro ist übrigens die Kurzform von Retrospektive und bedeutet so viel wie zurückblicken.
Aber ganz gleich ob Retro, Vintage oder Second Hand – Klassiker wie das T-Shirt oder die Handtasche gibt es in allen Jahrgängen.
(Bildquelle Artikelanfang: © nejron/Depositphotos.com)
1 Gedanke zu „Vintage, Retro und Second Hand: Das ist der Unterschied“